Samstag, 23. Juli 2011

Metzingen an der Erms das Kronengässle

Wer kennt denn noch das Kronengässle wie es 1890 aussah? Ich glaube, dass diese Zeitzeugen nicht mehr leben. Es ist aber immer wieder schön, alte Karten zu finden und auch wer wem schreibt bzw. geschrieben hat. Wer allerdings die altdeutsche Schrift nicht lernen musste, hat hier klar den Nachteil.

Metzinger Weinberg

Noch heute gibt es auf dem Weinberg in Metzingen und auch in Neuhausen Trauben. Ein herber Wein, der von vielen geliebt wird. Manche nennen ihn auch den Metzinger Semsagrebsler :-)
Metzinger Hofsteige

Lindenplatz Metzingen

So sah der Lindenplatz in den 50er Jahren aus. Autos waren sehr selten zu sehen. Dafür waren aber die Linden noch an Ort und Stelle, was dem Platz schließlich auch den Namen gab. Bis 1949 hieß der Lindenplatz Adolf Hitler Platz. Kaum ein Haus steht heute noch.

Hugo Boss Mitglied der NSDAP

Hugo Boss, der Gründer der Firma Boss ist nicht sehr alt geworden. Den Erfolg des Unternehmens leitete der Schwiegersohn Eugen Holy von Hugo Boss ein.

1924 wurde das Unternehmen von Hugo Ferdinand Boss (1885–1948) als Hersteller von Arbeitskleidung in Metzingen gegründet.

In den 1930er Jahren bestand die Unternehmensleitung aus bekennenden Nationalsozialisten und erhielt Aufträge zur Lieferung von Uniformen an SA, SS, Wehrmacht und HJ. Das Unternehmen beschäftigte während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter aus West- und Osteuropa. Im Entnazifizierungsverfahren wurde Hugo Boss zunächst als „Belasteter“, dann als „Mitläufer" eingestuft.[3] Im Juni 2000 trat die Hugo Boss AG der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft zur Entschädigung der Zwangsarbeiter bei.

Wikipedia: Als Hugo Ferdinand 1948 starb, übernahm sein Schwiegersohn Eugen Holy die Firmenleitung. Erst in dieser Zeit begann das Unternehmen Herren-Anzüge herzustellen. 1967 übernahmen die Söhne von Eugen Holy, die Zwillingsbrüder Uwe und Jochen Holy, den Betrieb. 1975 wurde der österreichische Designer Werner Baldessarini eingestellt, der schließlich zum Chefdesigner aufstieg. In den 1970ern begann auch der Fabrikverkauf von Hugo Boss in Metzingen, woraus sich im Laufe der Jahre eine ganze Outlet-Stadt entwickelte.1985 ging das Unternehmen an die Börse (zunächst nur Vorzugsaktien).

Metzinger Schloßstraße anno 1906

Die Metzinger Schloßstrasse sah 1906 so aus

Metzinger Keltern

Auch heute findet der Markt an den 7 Keltern statt. Früher war der Wochenmarkt direkt am Rathaus in Metzingen, doch dort hat sich die Gastronomie angesiedelt. Es ist nur wenig übrig geblieben, was an Metzingen erinnert. Die heutige Musikschule war früher das Krankenhaus, was dann bis in die 70er Jahre in ein Entbindungsheim umfunktioniert wurde.

Metzingen anno 1900

Was aus diesem ruhigen Städtchen geworden ist, wurde mir an diesem Samstag klar. Eine Massen-Verkaufsstadt. Voll mit Outlet und Inlet :-) Ich musste 4 x im Kreis fahren, alles war gesperrt. Da hatte einer die Idee ein Formel 1 Event zu starten und man sah ausser Absperrungen nur Sicherheitsleute, die noch weitere Wege versperrten.

Meine Gedanken: Wenn die jetzige Krise alles in die Depression jagd, wird aus dem Metzingen eine Geisterstadt. Wenn die Inflation der Lebensmittel zu galoppieren anfängt, ist jeder froh, wenn er sich eine Mahlzeit leisten kann. Joop, Nike und Co. braucht dann keiner mehr.